Bitte verwenden Sie keine kompostierbaren Müllbeutel für Ihren Biomüll. Diese sind nur langsam abbaubar, schwer unterscheidbar zu Plastikbeutel und sie führen zu technischen Beeinträchtigungen in der Verarbeitung.
Seit 1992 wird am Pointnerhof Bioabfall der "grünen Tonne" aus dem Landkreis Ebersberg kompostiert. Die Kompostieranlage Pointner ist dabei eine der 15 Komposthöfe im Landkreis Ebersberg. Die Kompostieranlagen sind gemeinschaftlich organisiert und arbeiten als Dienstleister im Auftrag des Landkreises.
Hallo,
schön, dass Du auf die Komposthof-Seite gekommen bist, denn Du interessierst Dich für die Sache mit dem Umweltschutz.
Mein Name ist 07/18, das heißt ich bin die 7. angelegte Miete im Jahre 2018.
Das Licht des Komposthofes erblickte ich am 20.07.2018 mit der Anlieferung von ca. 11 to Bio-Abfällen aus der Heimatgemeinde Hohenlinden. Nachdem mich das Sammelfahrzeug abgeladen hatte, machten sich drei Personen über mich her und "nahmen mich auseinander". Zuerst luden sie mich mit dem Radlader auf ein Streugerät und verteilten mich damit auf dem Asphalt. Mit Zangen bewaffnet entfernten diese drei Menschen, mir Dinge die ich gar nicht enthalten sollte. Das waren Plastiktüten, Besteck, Nägel, Blechdosen, Windeln, viele Ohrputzstäbchen und sogar vier Batterien. Diese Reinigung tat mir richtig gut, für die Menschen war es weniger angenehm.
Am nächsten Tag brachte mich der Radlader auf die Bahn Nr. 1, wie jeden Neuling auf der Kompostanlage. Danach schüttete er noch 5 m³ gehäckseltes Strauchwerk auf mich drauf. Mit der Kompostwendemaschine (Umsetzer) wurde nun alles durchgemischt. Mir wurde plötzlich sehr warm, da die Bakterien in mir eifrigst arbeiteten. Damit diese ihre Lust nicht verlieren, pflegte mich der Kompostbauer sorgsam. So wurde ich dreimal in der Woche mit der Umsetzmaschine bearbeitet. Dadurch wurde ich aufgelockert, die äußere Schicht nach innen gemischt, damit möglichst viel Sauerstoff in mich hineinkommt.
Am 11. August war es in mir so trocken, dass mein Kompostbauer mir 4 cbm Wasser zum trinken gab. Wie du siehst brauche ich viel Pflege, ich darf nicht zu nass und nicht zu trocken sein, sonst kann ich nicht richtig gedeihen.
Meine Entwicklung wird genau kontrolliert und in einem Betriebstagebuch dokumentiert. Auch eine Prüfung (Hygienisierung) muss ich bestehen. In mir waren ursprünglich Unkrautsamen enthalten, die durch hohe Temperaturen (min. 2 Wochen 55°C) absterben. Dies war für mich kein Problem, ich erreichte sogar Temperaturen um die 70°C und das über einige Wochen lang. Der Kompostiervorgang war nach 10 Wochen soweit fortgeschritten und das organische Material abgebaut, dass ich abgesiebt werden konnte. Beim Absieben werden größere Holzteile oder Steine von mit getrennt.
Nun bin ich endlich fertig. Mein feiner Kompost ist für die Pflanzen ein hervorragender und vielseitiger Dünger. Er lässt sie herrlich gedeihen.